Objekt: Mehrfamilienhaus Albertstraße
Die Objektübung am 11.05.2006 wurde in einem Mehrfamilienhaus in der Albertstraße durchgeführt. Die Albertstraße, gelegen in einem Neubaugebiet, ist relativ eng bemessen und muss daher in einem Einsatz besonders behandelt werden. So müssen z.B. die Fahrzeuge so aufgestellt werden, dass den nachfolgenden Fahrzeugen, insbesondere der Drehleiter, die Zufahrt zum Gebäude nicht versperrt wird. Unter dem Stichwort „Gasexplosion Wohnhaus“ wurde das Objekt angefahren. Vor Ort bot sich dem Gruppenführer folgende Lage: Auf dem im rückwärtigen Bereich gelegenen Balkon im 1.OG stand eine um Hilfe rufende Person. Außerdem waren Hilferufe aus dem Keller zu vernehmen. Der Angriffstrupp rüstete sich daraufhin mit Atemschutzgeräten aus, wobei die Masken zugeklebt waren, womit die sogenannte „Nullsicht“ simuliert wurde. Zeitgleich wurde auf der Rückseite des Gebäudes von weiteren Kameraden die vierteilige Steckleiter vorgenommen, um die Person vom Balkon zu retten. Der Angriffstrupp suchte systematisch die vorhandenen Räume ab, wobei sich der Kellerraum, der unter zwei Häusern verläuft, größer als von außen angenommen darstellte. In einem der hinteren Räume wurde die erste vermisste Person gefunden und mittels Tragetuch aus dem Keller gebracht. Bereits während der Angriffstrupp die Räume absuchte, hat sich ein weiterer Trupp mit Atemschutzgeräten ausgerüstet und ist zur weiteren Menschenrettung in den Kellerbereich vorgedrungen, der noch nicht vom Angriffstrupp durchsucht wurde. Im Heizungskeller wurde schließlich auch die zweite vermisste Person gefunden und in Sicherheit gebracht.
Die Übung hat gezeigt, dass auch ein von Außen „harmlos“ aussehendes Mehrfamilienhaus durchaus seine Tücken haben kann. Durch die gewonnene Ortskenntnis ist es uns bei einem Einsatz an diesem Objekt möglich die Lage besser einzuschätzen und frühzeitig die richtigen Schritte einzuleiten.
Ein Dank geht an die Familie Prehl für das zur Verfügungstellen des Objekts und an die drei Kameraden der Jugendfeuerwehr, die für uns die „Opfer“ spielten.
